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Liebe Honigfreundinnen,liebe Honigfreunde,
noch ist die Bienensaison 2007 nicht zu ihrem Ende gekommen. Dennoch läßt mir ein kleines Arbeits-Tal Zeit für diesen Jahresrundbrief.
Das Ende zuerst – noch steht gut die Hälfte unserer Wirtschaftsvölker in der Tannentracht in den Vogesen im grenznahen Frankreich. Wegen des unbeständigen Wetters wird es wohl keine große Ernte von Tannenhonig geben. Aber auch eine kleinere Menge hilft dauerhaft mit diesem ansonsten immer knappen Honig lieferfähig zu bleiben. Für uns Imker sind die Fahrten über die Grenze in die wilde Berglandschaft immer ein Erlebnis.
Die Frühtracht ist außerordendlich gut ausgefallen. Dafür waren die sommerlichen Temperaturen im April verantwortlich. Wir haben noch nie soviel Raps- und Frühlingsblütenhonig geerntet.
Der Schwarmtrieb der Bienenvölker war im Frühjahr in unserer Imkerei sehr stark ausgeprägt. Wir hatten viel Mühe, die Völker von einer Teilung abzuhalten. Die Lenkung des Schwarmtriebes ist eine sehr qualifizierte Hand-Arbeit, die sich durch kein Gerät erleichtern läßt. Die Bewältigung dieses Engpasses bestimmt letztlich die Anzahl der bewirtschaftbaren Bienenvölker.
Trotz des kühlen Sommers konnten wir viel Lindenblüten- und Sommerblütenhonig ernten. Auffallend ist der hohe Anteil der Linden an dem Sommerblütenhonig dieses Jahres. Diese Baumart liebt feuchte Luft und feuchten Boden und gibt unter diesen Umständen viel Nektar
für die Insekten ab.
Lediglich die Menge an Akazien- und Edelkastanienhonig lag unter dem langjährigen Durchschnitt.
Bereits seit der vergangenen Ernte haben wir eine neue Honigsorte eingeführt. Als Blütenzauber – Auslesehonig aus Pfälzer Landschaften bezeichnen wir Honigsorten der Sommertracht, die sich durch ein besonderes Aroma und eine spezielle pflanzliche Herkunft hervortun. Der aktuelle Blütenzauber wurde von den Bienen als Mischung von Akazien- und Waldhonig eingetragen. Er ist zunächst flüssig und von brauner Farbe.
Wir haben seit August Herrn Jonas Grün aus der Eifel als zweiten Auszubildenen eingestellt. Herr Grün wird vorausichtlich für 3 Jahre in unserer Bio-Imkerei lernen und damit an die Tradition seines Großvaters anknüpfen. Angesichts der Tatsache, dass die Imker und die Bienenvölker in Deutschland jährlich um 3% zurückgehen, ist dies zu begrüßen.
Die Auszubildene Frau Ulrike Nickel, die viele schon von den Honiglieferungen oder vom Telefon kennen, wird uns noch ein Jahr begleiten.
Im Frühjahr hatte die Presse ausgiebig über das Bienensterben in den USA berichtet. Wir waren davon zum Glück nicht betroffen. Unter normalen Umständen rechne ich auch nicht mit Verlusten in diesem Ausmaß. Unser Betrieb ist im internationalen Maßstab klein und über-schaubar. Wir können den Bienenvölkern die Pflege zukommen lassen, die sie benötigen.
Trotz Preissteigerungen bei vielen Betriebs-mitteln, beim Personal und vor allem Energie wollen wir die Preise in diesem Jahr noch auf Vorjahresnivau halten. Dies gelingt uns nur durch professionelles Arbeiten und solange uns keine Mißernte widerfährt. Unterstützen Sie uns bitte durch fleißigen Honigverkauf!
Vom 6. Oktober bis 21. Oktober sind unsere Imkerei und der Honigversand wegen Urlaubs geschlossen.
Herzliche Grüße
Jan-Dirk Bunsen
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Der Winter ist vorüber, die Bienen fliegen bei Temperaturen von 17°C intensiv. Die Bienen sammeln den für sie so wichtigen Blütenstaub und tragen ihn in Form von Pollenhöschen in den Körbchen an den Hinterbeinen in ihren Stock. Der Pollen liefert den Ammenbienen das Eiweiß, welches sie für die Aufzucht der ersten neuen Bienengeneration brauchen.
Der milde Winter ließ die Bienenvölker ohne nennenswerte Verluste überwintern. Doch können Regenperioden und Kälteeinbrüche den Bienen noch sehr zusetzen.
In Nordamerika wird derzeit ein Bienensterben von bis zu 70% beklagt. Dort geht man schon von einem Bestäubungsnotstand in den Obstkulturen aus. Die Ursachen sind bisher unbekannt. Die Erklärungsversuche gehen von Gen-Mais mit eingebautem Insektizid über Pflanzenschutzmittel über Bienenkrankheiten.
Solche Winterverluste gab es auch schon in manchen Regionen Deutschlands, in Polen, Spanien oder Frankreich und können immer wieder auftreten.
Im Winter wurde unsere Lagerhalle mit Lärchenholz verkleidet. Nun sind unsere Betriebsmittel besser vor der Witterung geschützt und das Gebäude sieht auch besser aus. Ein Montagetrupp hat dabei Lohn und Arbeit gefunden und ich bin wieder motiviert Honig zu produzieren und zu verkaufen.
Seit der Ernte 2006 haben wir eine neue Honigsorte im Programm. Blütenzauber- Auslesehonig aus Pfälzer Landschaften!
Es handel sich dabei um einen Akazienhonig mit Anteilen aus der Waldtracht. Die Bienen haben den Honig so als Mischung auf dem Schloßberg in Otterberg eingetragen.
Seit Januar 2007 verkaufen wir auf dem Wochenmarkt in Kaiserslautern auf dem Stiftsplatz unseren Bioland-Honig. Kommen Sie doch mal vorbei!
Noch ist es relativ ruhig in unsere Imkerei. In zwei Wochen kehren die Mitarbeiter aus der Berufsimkerschule zurück oder finden neue Anstellung bei uns. Ab Mitte April heißt es dann für uns wieder "rennen, rennen, rennen".
J.-D. Bunsen
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Dr. Klaus Wallner schreibt im Dt.
Bienenjournal 5/2007 auf Seite 26 über die Belastung von
Bienenwachs aus heimischen Imkereien mit DEET
(N.N-Diethyl-m-toluamid) und die Gefahr der Verunreinigung des
Honigs. DEET ist ein insektenabschreckender Stoff und wurde bisher
offenbar in vielen Imkereien verwendet. DEET ist als
Schädlingsbekämpfungsmittel eingestuft.
In 20% der untersuchten Wachsproben wurde DEET gefunden. In 9% der
Fälle sogar soviel, dass die Qualität des Honigs
beeinträchtigt werden kann.
In Bioland-Imkereien war und ist dieser Abwehrspray von Anfang an
verboten. Wir besänftigen die Bienen bei der Bearbeitung der
Völker mit Rauch aus Buchenrinde und faserigem Fichtenholz.
Der eigene Wachskreislauf auf der Basis von Naturbau und
Entdeckelungswachs schließt aus, dass DEET über den
Wachszukauf die Qualität des Bioland-Honigs gefährden
könnte.
Dr. Jan-Dirk Bunsen
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Liebe Honigfreunde und Kunden,
unser Bienenvölker befinden sich in der Winterruhe. Sie schlafen dabei nicht. Hält man sein Ohr an die Bienenkästen, so es ein leises Brummen zu hören. Durch die Bewegung der Flügelmuskulatur erzeugen sie Wärme. Gleichzeitig ziehen die Bienen sich zu einer kompakten Wintertraube zusammen. Im Zentrum dieser Traube herschen unabhängig von den Aussentemperaturen immer 20° C.
Bienenvölker sind Meister der Temperaturregulierung ob im kalten Winter oder im heißen Sommer. Daher haben die verschiedenen Rassen der Honigbiene Apis melifera zwischen dem Polarkreis und dem Wüstenrand alle Regionen der Erde besiedelt.
Vor zwei Wochen haben wir unsere Bienenvölker mit Oxalsäurelösung gegen die Varroamilbe behandelt. Da zu dieser Zeit die Bienenvölker nicht mehr brüten, ist die Behandlung jetzt besonders wirksam. Der Behandlungszeitpunkt schließt auch aus, das diese Substanz in den Honig gelangen könnte. Zudem wird Oxalsäure nicht von Wabenwachs aufgenommen. Eine Belastung der Honigwaben ist von daher auch ausgeschlossen.
Ohne sorgfältige Behandlung der Bienenvölker nach der Honigernte und im Winter würden die Bienen an der Varroamilbe zu Grunde gehen. Ohne die Pflege der Imker gäbe es wahrscheinlich keine Honigbienen mehr. Auch eine effektive Bestäubung von Kultur- und Wildpflanzen wäre gefährdet.
In der Imkerei ist es nun ruhig. Unsere Auszubildene Ulrike Nickel besucht die Winterschule in Celle. Die Bienen brauchen uns Imker im Winter nicht weiter.
Lediglich das Abfüllen und Vermarkten von Honig zählt nun zu meinen Aufgaben. Der Winter ist auch die Zeit des Kräftesammelns und der Planungen für die nächste Saison.
Während der nächsten Wochen wird unsere Lagerhalle rundherum mit Lärchenholz verkleidet. Erfolgreiche Imker schaffen auch an anderer Stelle wieder Arbeitsplätze.
Ab Januar werden wir dienstags und samstags den Kaiserslauterner Wochenmarkt auf dem Stiftsplatz besuchen und dort unseren Honig verkaufen.
Wenn Ihnen ein Besuch möglich ist, haben Sie dort auch Gelegenheit einmal alle Honigsorten zu probieren und Fragen zu stellen.
Für das kommende Neue Jahr wünsche ich Ihnen alles Gute
Jan-Dirk Bunsen